Grün, 13 Haltepunkte, 2-4 Stunden

Die Lage Lublins im kulturellen Grenzgebiet des östlichen und westlichen Christentums sowie die Lage an wichtigen Handelswegen, die es hier bereits im frühen Mittelalter gegeben hat, führten dazu, dass die Stadt sich über Jahrhunderte hinweg durch eine Multikulturalität auszeichnete. Die Einwohner Lublins gehörten verschiedenen Religionen an und ein großer Teil bediente sich anderer Sprachen. Die Gesellschaft Lublins setzte sich zusammen aus Russen, Deutschen, Juden, Armeniern, Türken sowie Franzosen, Schotten, Griechen, Holländern und Engländern.

Eine bedeutende Rolle in der Kulturlandschaft Lublins spielten die Italiener, die sich als Katholiken leicht polonisierten; einige von ihnen waren Baumeister und hinterließen hier geistige und handwerkliche Werke, die in der architektonischen Form einiger im Stil der Lubliner Renaissance und des Barock erbauten Kirchen sichtbar sind. Zur Wende des 17./18. Jahrhunderts erlebte die bereits seit dem Mittelalter hier lebende Gemeinschaft der Russen ihre Blüte. Im Jahr 1588 wurde in Lublin eine orthodoxe Bruderschaft gegründet. Der Anteil der orthodoxen Bevölkerung stieg als Polen seine Unabhängigkeit verlor und während der Teilung von Russen besetzt wurde. Die Besatzer grenzten zugleich die Rechte der Unierten ein, die hier nach der Unterzeichnung der Kirchenunion von Brest im Jahr 1596 eine eigene Gemeinde besessen hatten. Innerhalb der Stadt Lublin wurden während der Reformation auch calvinische Kirchen erbaut. Die Protestanten begannen erst zur Wende des 19./20. Jahrhunderts während der zunehmenden Industrialisierung eine wichtigere Rolle zu spielen. Neben Polen waren die Juden die am zahlreichsten vertretenen Einwohner Lublins, die bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts begonnen hatten, ihren einen eigenen Stadtteil unterhalb des Schlosses zu  schaffen. Über mehrere Jahrhunderte hinweg bis zur tragischen von den Nazis ausgeführten Vernichtung während des Zweiten Weltkriegs, leistete die jüdische Gemeinde einen sehr großen Beitrag zur wirtschaftlichen und geistigen Entwicklung Lublins.

Auf der Route der Multikulturalität lernen Sie die wichtigsten Orte und Objekte kennen, die von der traditionellen Offenheit und Toleranz der Lubliner gegenüber verschiedenen Religionen und andersartigen gesellschaftlichen Ideen zeugen, die aus dem gemeinsamen europäischen und außereuropäischen Erbe hervorgingen.

 

  1. Route der Multikulturalität: Denkmal der Lubliner Union
  2. Route der Multikulturalität: Friedhof an der Lipowa-Straße
  3. Route der Multikulturalität: Evangelisch-Augsburgische Dreifaltigkeitskirche
  4. Route der Multikulturalität: Lubomirski Palais
  5. Route der Multikulturalität: Ehemalige griechisch-orthodoxe Kirche
  6. Route der Multikulturalität: August und Julius Vetter Schulkolleg für Ökonomie
  7. Route der Multikulturalität: Kirche der Verklärung Christi beim Erzbischöflichen Priesterseminar
  8. Route der Multikulturalität: Marktplatz der Altstadt
  9. Route der Multikulturalität: Grodzka-Tor
  10. Route der Multikulturalität: Schlosshügel
  11. Route der Multikulturalität: Ort des einstigen Synagogenkomplexes
  12. Route der Multikulturalität: Orthodoxe Kirche Verklärung Christi
  13. Route der Multikulturalität: Hügel Czwartek