blau; 13 Haltepunkte; 3,5 Kilometer; 2-4 Stunden

Lublin gehört zu den Städten Polens, in denen sich jahrhundertelang die hebräische Kultur frei entwickeln konnte. Die rasche Entwicklung der judaistischen Wissenschaften führte dazu, dass unsere Stadt als das Jerusalem des Polnischen Königreichs und sogar als das jüdische Oxford bezeichnet wurde.

Im 16. Jahrhundert tauchten in Lublin die ersten Gebetsbücher und hebräischen Bücher auf. Im Jahr 1578 entstand die berühmte Hinterhausdruckerei, die von Kalonymos, dem Sohn von Mordechai Jaffe gegründet wurde. Die Druckerei- und Verlagstraditionen führte im 19. Jahrhundert Samuel Arct weiter, der die Druckerei später nach Warschau brachte. Im 16./17. Jahrhundert war in Lublin der Ausschuss der Vier Länder (Wa'ad Arba' Aratzot) tätig, eine Institution zur Selbstverwaltung aller Juden der Republik. Hier wurde im 18. Jahrhundert Jaakow Jizchak Horowitz geboren, der wesentlich zur Entwicklung des polnischen Chassidismus beigetragen hat und der „Seher von Lublin“ genannt wurde. In Lublin lehrte er und wurde schließlich hier begraben.

Unsere Stadt wurde weltweit durch den aus der Lubliner Region stammenden Literaturnobelpreisträger Isaac Bashevis Singer bekannt, der in einem seiner berühmten Romane mit dem Titel „Der Zauberer von Lublin“ das Schicksal seines jüdischen Helden im 19. Jahrhundert spielen lässt. Erste Erwähnungen über die Juden in Lublin stammen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, vermutlich existierte bereits damals eine jüdische Gemeinde.

Der Hauptsiedlungsort sowie das religiöse und politisch-administrative Zentrum der Lubliner Juden waren die Gebiete um das Schloss sowie ein Teil der Altstadt. Diese Gebiete wurden mit der Zeit jüdische Stadt genannt. Die jüdische Siedlung entwickelte sich auch im Stadtteil Kalinowszczyzna, im Viertel Na Piaskach, das auch das Jüdische Kazimierz genannt wurde (heute das Bahnhofsviertel) sowie im Stadtteil Wieniawa.

Die Vernichtung des jüdischen Volkes, die von den deutschen Nazis während des Zweiten Weltkriegs vollzogen wurde sowie die Liquidation ganzer Stadtteile einschließlich der Synagogen und jüdischen Friedhöfe führte dazu, dass bis heute nur ein Teil der Objekte erhalten geblieben ist, die von dem alltäglichen Leben, der Kultur und Bräuche der Lubliner Juden zeugen.

 

  1. Gedenkroute der Lubliner Juden: Das ehemalige jüdische Viertel
  2. Gedenkroute der Lubliner Juden: Der Seher von Lublin
  3. Gedenkroute der Lubliner Juden: Schlosshügel
  4. Gedenkroute der Lubliner Juden: Ort des ehemaligen Synagogenkomplexes
  5. Gedenkroute der Lubliner Juden: Alter Jüdischer Friedhof
  6. Gedenkroute der Lubliner Juden: Neuer Jüdischer Friedhof
  7. Gedenkroute der Lubliner Juden: Ehemalige Hochschule der Weisen Lublins
  8. Gedenkroute der Lubliner Juden: Ehemaliges Jüdisches Krankenhaus
  9. Gedenkroute der Lubliner Juden: Chewra Nosim
  10. Gedenkroute der Lubliner Juden: Denkmal der Ghettoopfer
  11. Gedenkroute der Lubliner Juden: Ehemaliger Sitz des Zentralkomitees der Juden in Polen
  12. Gedenkroute der Lubliner Juden: Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus (sog. Kinderbewahranstalt)
  13. Gedenkroute der Lubliner Juden: Grodzka-Tor