Das deutsche Konzentrationslager in Lublin, das umgangssprachlich Majdanek genannt wurde, sollte als ein Reservoir kostenloser Arbeitskräfte dienen, die für die Umsetzung der Pläne des Baus eines germanischen Imperiums im Osten gebraucht wurden.
Das Lager, das sich am südöstlichen Rand Lublins, an der Straße nach Zamość und Lwów befand, erstreckte sich über eine Fläche von 270 Hektar. Majdanek war zwischen Oktober 1941 bis Juli 1944 in Betrieb.
Die Häftlinge stammten aus ca. 30 Ländern. Sie kamen vor allem aus Polen (hauptsächlich Polen und Juden), der Sowjetunion und der Tschechoslowakei (Juden). Neben Juden und Polen gehörten Russen, Weißrussen und Ukrainer zu den am zahlreichsten vertretenden Nationalitäten.
Die Häftlinge starben in Folge tragischer Lebensbedingungen, kamen in Exekutionen um und wurden in Gaskammern ermordet. Unter den mit aller Wahrscheinlichkeit 150 000 Häftlingen, die ins Majdanek gebracht wurden, sind nach neuesten Feststellungen fast 80 000 Menschen umgekommen, darunter circa 60 000 Juden. Um die Spuren des Verbrechens zu verwischen, wurden die Leichen der Ermordeten und Verstorbenen auf Scheiterhaufen und im Krematorium verbrannt.
Die tragische Geschichte des Lubliner Konzentrationslagers endete am 23. Juli 1944, als die Rote Armee in Lublin einmarschierte. Kurz darauf wurde auf dem Gelände des Majdanek ein Lager des NKWD für verhaftete Mitglieder des Polnischen Untergrundstaats eingerichtet. In den Baracken des ehemaligen Lagers wurden auch eine Zeit lang gefangen genommene deutsche Soldaten festgehalten.
Die Besichtigung des Lagers und die Nutzung des Besucherzentrums (Führungen, Kino, Publikationen) sind ganzjährig – im Winter nur bis zur Dämmerung – außer montags und staatlichen und religiösen Feiertagen möglich. Die historische Dauerausstellung und die Kunstinstallation „Shrine“ können hingegen nur in der Touristensaison ab Frühjahr bis Ende Oktober besichtigt werden.
Kontaktdaten:
Staatliches Museum Majdanek,
ul. Droga Męczenników Majdanka 67,
Tel. +48 81 710 28 33.