Das prachtvolle Gebäude im Herzen des Markplatzes der Altstadt erfüllte während seiner Glanzzeit die Funktion des Krongerichtshofs (1578 – 1794) – dem höchsten Gerichts des Adels, das von König Stephan Báthory einberufen wurde. Das Lubliner Tribunal war neben Piotrków Trybunalski eines von zwei Tribunalen auf dem Gebiet der damaligen Krone. Nach Lublin reiste damals der Adel aus ganz Kleinpolen, um hier strittige Angelegenheiten zu entscheiden. Die Käuflichkeit der Richter sowie ungerechte Urteile führten jedoch zur Auflösung dieser Institution. Zu einem der berühmtesten Beispiele für die Käuflichkeit wurde das sog. Teufelsgericht, das angeblich im Jahr 1637 hier stattgefunden haben soll. Etwa 150 Jahre später baute Domenico Merlini, der Hofarchitekt des Königs Stanislaus August, das Gebäude des ehemaligen Krongerichtshofs um und verlieh ihm sein heutiges Aussehen.
Heute befinden sich hier Trausäle und in den Kellergewölben beginnt die Lubliner Unterirdische Besucherstrecke.